Stress

Was für ein beliebtes Wort: Stress.

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine gute Ladung davon.

In dem Praktikum, in dem ich gerade arbeite, wurde mir die ebenso anspruchsvolle wie undankbare Aufgabe zugeteilt, innerhalb etwa eines Monats eine Kunstinstallation zur Repräsentation des Architekturbüros an einer Stadtausstellung zu planen und zu bauen. Inwiefern das gut gemeint war kann ich bis heute nicht sagen, ich weiss nur, vorher hatte ich nicht viel Produktives zu tun, was wohl schnell auch zur Chefetage durchgedrungen ist.

Ich begann also motiviert, war froh, mal selbst für etwas verantwortlich zu sein, statt mich nur um Kaffee und Plots zu kümmern, und das Projekt klang interessant und nach einer Möglichkeit, wirklich etwas zu leisten.

Die Ernüchterung folgte schnell. Die zugeteilten Helfer waren selbst gestresst und halfen nur unter dem Vorwurf, sie müssten jetzt das Projekt anstelle von mir auf die Beine stellen, die kreative Arbeit wurde mir unfreiwillig vom Chef abgenommen und mir blieb die Organisation, die ich schon vor dem Projekt nicht gerade als eine meiner Stärken bezeichnet hätte.

Irgendwie hat dann doch alles mehr oder weniger geklappt, aber am letzten Tag, an dem alles aufgebaut wurde, schlug mein Körper zurück. Ich lief im Büro auf und ab, leisten tat ich nichts mehr, nur ab und zu beantwortete ich den Leuten ihre Fragen, soweit ich das konnte, konnte ich es nicht erntete ich ein ein Augenrollen oder ein Kopfschütteln, was einem in jedem anderen Moment am Arsch vorbei geht, aber an diesem Tag fühlte ich mich mit jeder Minute nutzloser uns unsicherer und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass alles an mir hang, was es teilweise auch wirklich tat.

Nach 14 Stunden wurde ich dann von einer der Zeichnerinnen nach Hause geschickt, eine von denen, die nach ein, zwei Bier sensibler auf solche Schwingungen reagieren.

Zu dem Zeitpunkt war mir schon ein bisschen schwindlig.

Schlussendlich war ich stolz, aber nicht auf das Projekt, das war mir Tag für Tag egaler geworden, sondern das ich den Stress überstanden hatte. Ich weiss dass ich, sollte ich wieder in so eine Situation kommen, anders damit umgehen werde.

Inzwischen arbeite ich an einem Gebäudemodell und habe wieder Zeitdruck, aber die Arbeit macht Spass und ich merke auch, dass ich wirklich vorankomme, obwohl ich das ebenfalls noch nie gemacht habe.

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