Überborden

Hinter der Scheibe ziehen Felder und verlassene Fabriken vorbei. Und immer die Leitplanke.

 

Ich bin so schnell unterwegs.

 

Renne über den Asphalt neben den Autos her, stosse mich am Boden ab in die Höhe, krache auf den Rücken des Lastwagens und reisse ihn auseinander. Meteoriten folgen mir in einen riesigen Vulkan. Ich stürze nicht, ich DÜSE in die Tiefe, blähe mich in Regenbogenfarben auf und alles steht still.

 

Ein graues Männlein schwebt neben mich heran. Es nimmt mich nicht wahr, erst als es mich berührt, zuckt es zusammen.

 

"Wer bist du?"

"Nur ein Kind auf einem Rücksitz."

Das graue Männlein verzieht das Gesicht.

"Spült ihn hinaus!"

 

Ich höre Rauschen und sehe ein graues Grinsen, dann packt mich die Flut und die Fluten drücken mich in ein Rohr, das mich nach oben drückt. Die Lichter ziehen in einem repetitiven Rhythmus an mir vorbei und dann ist da ein fremdes Land.

 

"Papa?"

"Ja?"

"Sind wir bald da?"

"Noch eine Stunde."

 

Vor der Scheibe tanzt die Fantasie. Ich ziehe einen Helm an.

 

Diesmal übertreib ich es richtig.

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